Letzte Auskunft


Was wissen die Toten? Wie sie starben.
Wege dahin und von Nebeln danach. Wie sie gelebt.
Nichts geht zu Ende und du kannst nichts tun.
Reue, das letzte Gewicht nimmt ihnen niemand:
Ihre Taten, sie kennen sie jetzt.

„Ich lebte, trug Brote, zwischen Dunkel und Dunkel im Dämmer.
Gern sah ich Vögeln, zu den schönen Frauen auf dem Bildschirm,
Mörder bei der Arbeit lächeln, Könige, die Bettler.
Was ein Komma nimmt vom Leben, habe ich gewusst.
Recht hatte ich im Schweigen, das lag unter Worten fest.
Ich nahm, was ich kriegen konnte. Verrat lohnt Macht und lohnen Güter.
Ich war eines schlechten Mannes Diener, doch das war ich gut.“

Was sollen sie sagen, die Toten,
besoffen von Schafsblut und Elektronik, von Worten gestützt und Stäben,
geladen mit Wünschen, die sie nichts angehen.
Gleich sind sie jetzt, in einer, der ihren, eins in der Wahrheit,
erworben und zugeteilt; sie haben's aufgeleckt.

Ihre Namen, die sie einst hatten, die Namen, die sie noch sind.
Ihre Taten kennst du. Frag, wenn du magst, die Fische.
Sie werden's dir sagen, wenn du sie triffst.

Niemand lacht. Wie lang das geht? Die Zeit hat uns verlassen.
Wer kommt, ist da und bleibt. Ich? Keine Ahnung.
Mensch, was willst du? Werde glücklich... (sagt Teiresias)

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